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Fantôme Vol.
76
Tina Haber
Schlossbesuch
Seiten: 32
Risografie, Fadenheftung
Größe: 21 x 15 cm
Text (deutsch/englisch): Tina Haber
ISBN 978-3-940999-57-3
18,00 €
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Das
Experimentieren mit den zeichnerischen Möglichkeiten
auf der Tablet-Oberfläche führte Tina Haber
zu einer veränderten Herangehensweise an die
malerische Bildfindung. Durch die Anordnung und Schichtung
von transparenten Markern oder durchlässigen Textfeldern
entstehen abstrakte Gebilde, die Bezüge zu Architektur,
Landschaft oder auch Figuren aufweisen können. Manche
Stellen wirken verschattet, andere überblendet, und es
entsteht eine vage Räumlichkeit.
In Schlossbesuch zeigt Haber eine
Auswahl von Vektorgrafiken aus den Jahren 2020-2022. Durchlässig
und beinahe schwerelos wirken die darin abgebildeten abstrakten
Räume und Objekte. Im selben Zeitraum besuchte die Künstlerin
zum ersten Mal den Geburtsort ihres Vaters, in der Nähe
der tschechisch-deutschen Grenze, und das dort angesiedelte
Schloss Zámek Cervený Hrádek (Schloss
Rothenhaus), in dem ihr Großvater arbeitete, bevor er
in den Zweiten Weltkrieg eingezogen wurde. Einige Gebäudeteile
waren der Künstlerin durch alte Familien-Fotos bekannt
und leicht wiederzuerkennen. Dadurch verband sich der bislang
für sie fremde Ort bruchstückhaft mit ihrer persönlichen
Geschichte. Die Titel der Zeichnungen klingen wie eine Aufzählung
von Bauelementen: Rampe 1, Wände 14, Relief 3, Durchgang
2. Zusätzlich verstärkt der changierende Farbauftrag
der Risografie den Eindruck einer fiktiven, erinnerten oder
geträumten Architektur.
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english version:
Experimenting with the drawing possibilities of a tablet screen,
Tina Haber finds a different approach to
the painterly process of creating an image. The arrangement
and layering of transparent markings or text fields brings
forth abstract structures that may evoke architectures, landscapes,
or even figures. Some areas appear shadowed; others seem superimposed.
A vague spatiality emerges.
In Schlossbesuch Haber shows a selection
of vector graphics from the years 2020-2022; the abstract
spaces and objects depicted appear permeable and almost weightless.
During this period, the artist visited her father's birthplace
for the first time, a village near the Czech-German border,
and its castle, Zámek Cervený Hrádek
(Rothenhaus Castle), where her grandfather worked before being
drafted to serve in the Second World War. The artist could
easily recognize some parts of the building that were known
to her from old family photos. Thus, a foreign place reveals
its fragmentary connection to her personal history. The titles
of the drawings are a list of components for a building -
Ramp 1, Walls 14, Relief 3, Passage 2 - and the changing color
saturation of the risoprints reinforces the impression of
a fictitious architecture, or one from a memory or dream. |